Eis- und Winterbaden sind in Finnland beliebter als je zuvor. Die Zahl der Anhänger ist explosionsartig gestiegen. Eine der Anhängerinnen ist Suvi Vuorimäki, die schon seit Jahren in kalten Gewässern schwimmt.
Suvi Vuorimäki hält an ihrem unregelmäßigen Schwimmrhythmus fest und geht genau so oft ins Eisloch, wie es für sie passt. Sie träumt auch davon, im Spätwinter in den Fjorden Norwegens schwimmen zu können.
Süchtig nach kaltem Wasser
Suvi Vuorimäki hat schon immer viel in natürlichen Gewässern geschwommen. Auch vor kaltem Wasser hat sie sich nicht gescheut. Vor etwa sechs Jahren kam ihr der Gedanke, auch nach dem Sommer draußen weiter zu schwimmen. Der Sommer war vorbei, und das kalte Wetter kam. Das hinderte Suvi nicht am Schwimmen. Eine neue Gewohnheit war geboren: Schwimmen in kaltem Wasser und im Eisloch.
“Seitdem ist auch das Eislochschwimmen ein ganz normaler Teil meines Lebens geworden. Ich kann es eigentlich nicht als Hobby bezeichnen, sondern es ist einfach etwas, das ich regelmäßig tun muss. Es ist wohl eher eine Sucht”, überlegt Suvi.
Suvi nutzt jede Gelegenheit, das ganze Jahr über schwimmen zu gehen. Wenn es um natürliche Gewässer geht, ist Suvi für alles offen. Am besten ist jedoch das Eisloch. “Ich habe in zahlreichen Meeren, Seen und Flüssen geschwommen. Im Winter ist der Schwimmgang immer besonders, wenn man in ein echtes Eisloch, also einen Ort, an dem das Wasser gefroren ist, gelangt”.
Suvi Vuorimäki ist eine Winterliebhaberin, die Frost und Schnee liebt. Sie lebt im Winter in Pyhätunturi in der Gemeinde Pelkosenniemi, und während der schneefreien Zeit des Jahres arbeitet Suvi remote weiter südlich. Ihr Alltag wird durch Snowboarden bestimmt, das einen großen Teil von Suvis Leben ausmacht. Direkt von ihrer Haustür aus erreicht sie die Piste und den Pyhä-Luosto-Nationalpark.
Suvis Wohnort ist ideal zum Eislochschwimmen. Der Pyhäjärvi in Pyhä gefriert zu Beginn des Winters und das Eis schmilzt erst um den Mai herum. “Im Winter ist das Eislocherlebnis für mich garantiert. Ich beobachte jedoch besorgt, wie der Klimawandel die Winter auch in Nordfinnland beeinflusst”.
Suvi schwimmt ab dem Herbst mehrmals pro Woche in kaltem Wasser. Manchmal muss sie jeden Tag ins Wasser, manchmal gibt es längere Pausen.
“Ich zähle nicht die Male, die ich gehe, und plane sie nicht im Voraus, sondern gehe ins Wasser, wenn ich Lust dazu habe und die Zeit passt. In meinem Leben gibt es nur wenige strenge Routinen, und ich kann meine Eislochgänge auch nicht in meinen Kalender eintragen”, erzählt Suvi.
Suvi geht meistens ohne Sauna ins Eisloch. Und wenn man in die Sauna geht, muss man auch schwimmen! Suvi glaubt, dass man sich auch ohne Sauna an das Winterschwimmen gewöhnen kann. Es ist jedoch eine gute Ergänzung für diejenigen, die von der Sauna im Zusammenhang mit dem Eisloch profitieren und sie genießen.
Wasser ist ein Wohlfühlelement
Suvi findet das Beste am Winterschwimmen das süchtig machende Gefühl des Wohlbefindens, das im Körper und Geist spürbar ist. Suvi empfindet das kalte Wasser nicht als großes Vergnügen. Die Euphorie kommt erst nach dem Schwimmen.
“Im Eisloch ist man eigentlich nur da und konzentriert sich auf das Atmen. Das Vergnügen nach dem Schwimmen bringt einen immer wieder ans Wasser zurück. Für mich ist das Eisloch auch deshalb ein wichtiger Ort, weil ich beim Schwimmen an nichts anderes denken kann. Die hektische Welt lässt die Gedanken leicht kreisen, aber im Eisloch vergisst man alle Gedanken und konzentriert sich nur auf den Moment.”
Suvi hat schon seit ihrer Kindheit viel im Freien geschwommen. Dafür ist auch die Saunakultur ihrer Familie zu danken, bei der das Schwimmen eine zentrale Rolle beim Hüttenurlaub und bei den Großeltern spielte. Man ging immer in den See, wenn er nicht zugefroren war. Im Winter wurde manchmal ein Eisloch gemacht.
“Meine Schwestern und ich durften als Kinder im Sommer den ganzen Tag schwimmen und auf den selbstgebauten, instabilen Flößen auf dem See der Großeltern segeln. Wasser war für mich immer ein vertrautes Element, das gute Laune und Wohlbefinden erzeugt.”
Im Eisloch vergisst man alles andere
Es ist bekannt, dass Winterschwimmen den Stresspegel senkt. Das gilt auch für Suvi. Sie geht oft allein ins Eisloch, aber manchmal ist es auch schön, daraus eine soziale Veranstaltung zu machen. Nach dem Eisloch mit einem Freund ist es angenehm, sich zum Beispiel bei einem Glas Wein zu entspannen. Das Winterschwimmen hat auch viele andere positive Auswirkungen auf Suvis Leben.
“Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Winterschwimmen viele gesundheitliche Vorteile hat, und ich glaube auch, dass es mein Immunsystem stärkt. Ich bin sehr selten erkältet oder krank.”
Neben dem Winterschwimmen verbringt Suvi lange Tage auf der Piste mit Snowboarden und Freeriden: “Im Hinterland bewege ich mich mit einem Splitboard, das in zwei Skier zerlegt werden kann, mit denen ich mit Fellen an den Skiern bergauf skifahren kann. Auf dem Gipfel des Berges baue ich die Skier wieder zu einem Snowboard zusammen und fahre hinunter. Die Tage beinhalten oft viele Aufstiege auf die Berge, und der Körper kann stark belastet werden. Obwohl ich abends oft müde bin, gehe ich immer gerne noch ins Eisloch, denn das kalte Wasser hilft den Muskeln, sich zu erholen und lindert mögliche Muskelschmerzen.”
Das Wichtigste bei der Kleidung ist Praktikabilität und Wärme
Kleidung ist ein wichtiger Teil von Suvis Winteraktivitäten. In den Bergen kann das Wetter alles sein und sich plötzlich ändern. Merinowolle ist im Winterfrost nützlich.
“Ich investiere in hochwertige, atmungsaktive Sportkleidung, da sie alle Outdoor-Aktivitäten viel angenehmer machen. Der Grund für das Frieren ist meist nur die falsche Kleidung. Merinokleidung trage ich täglich beim Skifahren, beim Eisbaden und bei anderen Outdoor-Aktivitäten. Manchmal sitze ich sogar im Büro mit meinen schönsten Unterhosen an”, erzählt Suvi.
Merinowolle hält Suvi auch bei klirrender Kälte und Schneestürmen warm und trocken. Suvi schätzt es, dass Merinokleidung durch Lüften gereinigt werden kann. Die Kleidung ist auch langlebiger, da sie nicht so oft gewaschen werden muss. Suvis Kleidung ist stark beansprucht, und sie kauft neue nur bei echtem Bedarf. Suvi ermutigt alle, über ihre Konsumentscheidungen nachzudenken. Sie befürwortet auch das Reparieren und Recycling von Kleidung.
“Für mich ist das Wichtigste an meinen North Outdoor-Kleidungsstücken, dass sie praktisch sind und mich bei jedem Wetter draußen warm halten. Aus praktischen Gründen sind meine Favoriten alle Basisschichten und Wollsocken. Der Lunni-Pullover ist so schön, dass ich ihn am liebsten jeden Tag und zu allen Gelegenheiten tragen würde. Es ist großartig, dass die Pullover der Finland | nature-Kollektion in Finnland bei der Strickerei in Oulu hergestellt werden. Der Herstellungsort ist für mich eine wichtige Information, wenn ich eine Kaufentscheidung treffe.”
“Wenn man vor dem Eisbaden sauniert, sollte man daran denken, dass man nicht direkt aus der Sauna ins Eisloch gehen darf. Der Körper muss zuerst etwas abkühlen. Der Temperaturunterschied zwischen Sauna und Eisloch belastet das Herz stark, und Schwankungen des Blutdrucks können Schwindelgefühle verursachen”, erinnert Suvi.
Beim Aufbruch zum Eisloch zieht Suvi als unterste Schicht ein paar Merinoschichten an und darüber sportliche Kleidung, da sie gerne zum Eisloch läuft oder radelt: “So sind meine Muskeln warm, wenn ich ins Wasser gehe, und der Einstieg ins Eisloch ist einfacher. Ich nehme ein zusätzliches Oberteil , die ich nach dem Eisbaden anziehe. Wenn man nach dem Eisbaden friert, liegt das normalerweise an zu wenig oder ungeeigneter Kleidung, daher sollte man seine Kleidung im Voraus planen. Frieren ist in keiner Weise ein angenehmes Gefühl, und ich versuche es immer zu vermeiden“, fasst Suvi zusammen.
Ein Hardcore-Schwimmer geht auch nirgendwohin ohne Badeanzug. „Ich vergesse nie, meinen Badeanzug einzupacken. Ich bin kein sehr planvoller Packer, und oft bleiben auch wichtige Dinge zurück, aber ein Badeanzug – oder sogar mehrere – sind immer sicher in der Tasche“, lacht Suvi.
Suvi sorgt sich um die Winter im Norden und den Zustand des Planeten. Sie glaubt, dass man durch das laute Aussprechen von Themen und das Vorbildsein die Welt ein wenig besser für alle Menschengruppen und andere Lebewesen machen kann.
Empfehlungen für Anfänger im Eisbaden
Das Beginnen mit dem Winterbaden ist einfach und erfordert keine großen Anschaffungen. Suvi empfiehlt Anfängern eine Taktik, bei der das Schwimmen nach dem Sommer regelmäßig fortgesetzt wird.
„So gewöhnt sich der Körper an das kälter werdende Wasser, und das kalte Wasser überrascht im Winter nicht völlig.“
Suvi erinnert daran, dass es wichtig ist, die Muskeln vor dem Eintauchen ins Eisloch warm zu halten. Viele profitieren auch von Handschuhen und Eisbadeschuhen. Man kann auch ohne auskommen, und die Schuhe können beispielsweise durch Merinowollsocken ersetzt werden.
„Es ist ratsam, zum Eisloch zu gehen oder anderweitig darauf zu achten, dass man beim Betreten des Wassers nicht friert. Ich habe von Freunden gehört, dass Eisbadeschuhe und -handschuhe das Verweilen im Wasser viel angenehmer machen und die Handgelenke und Knöchel nicht einfrieren, aber ich habe mir solche Luxusausrüstungen selbst nicht besorgt. Zumindest ziehe ich Wollsocken an, damit meine Fußsohlen nicht frieren, bevor ich überhaupt ins Wasser komme. Ein langer Bademantel ist leicht anzuziehen, wenn man aus dem Eisloch steigt.“
Suvi, die kalte Gewässer genießt, hofft, während des Winters einige Male den in Pyhä gegründeten Sauna- und Eisbadclub besuchen zu können.
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